Serenissimus

Carl Wilhelm Friedrich wurde am 12. Mai 1712 in Ansbach geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm 1723 seine Mutter, Markgräfin Christiane Charlotte, die Regentschaft als „Obervormunderin“ und sorgte durch eine rege Bautätigkeit für die Verschönerung der Residenzstadt.

Bereits im Alter von 14 Jahren wurde der Erbprinz mit der preußischen Königstochter Friederike Louise verlobt. Durch diese Verbindung der beiden, aus verwandten hohenzollerischen Linien stammenden Fürstenkinder, wollte das preußische Königshaus Einfluss auf die fränkische Linie bekommen und sich die Erbfolge sichern.

Nach der Hochzeit im Mai 1729 in Berlin übernahm Carl Wilhelm Friedrich die Regentschaft über das Markgraftum Brandenburg-Ansbach von seiner todkranken Mutter Christiane Charlotte. Sie verstarb am 25. Dezember 1729 und Carl Wilhelm Friedrich wurde mit 17 Jahren regierender Markgraf.

Die Ehe mit Friederike Louise, einer Schwester Friedrichs des Großen, verlief nicht glücklich. Sie war die empfindsame, gebildete Fürstin, er der launisch-jähzornige und zur Unmäßigkeit neigende Markgraf. Die Prinzessin konnte die Leidenschaften ihres Mannes, die Jagd und Falkenjagd, nicht teilen und zog sich vom Ansbacher Hofleben in das Schloss zu Unterschwaningen zurück. Von dort korrespondierte sie mit ihrer Schwester, Wilhelmine von Bayreuth, und ihrem Bruder, Friedrich dem Großen.

Carl Wilhelm Friedrich ersuchte daraufhin Trost bei den Mädchen des Volkes. Als Unteroffizier „von der Falk“ heiratete er 1734 inkognito die langjährige Geliebte und Falknerstochter Eva Elisabeth Winkler genannt „Wünsch“, da sie den Wünschen des Fürsten entsprach. Die vier Kinder aus dieser Ehe wurden unter dem Namen „von Falkenhausen“ in den Adelsstand erhoben.

Der von den Historikern später „wilder Markgraf“ genannte Carl Wilhelm Friedrich war die Verkörperung des absolutistischen Fürsten. Vereinigte er doch ein hohes Maß an Intelligenz und Selbstbewusstsein mit einer zwiespältigen Persönlichkeit. Er liebte sowohl den Prunk als auch das einfache Landleben. Zum einen konnte er in jähen Wutausbrüchen gefährlich werden, andererseits sorgte sich aber auch in großem Maße um das Wohl seiner Untertanen. Zu keiner anderen Zeit entstanden im Raum Ansbach so viele Schulen und Kirchen.

Carl Wilhelm Friedrich verstarb am 3. August 1757 in seinem Jagdschloss in Gunzenhausen. Friederike Louise lebte einsam, in Schwermut und geistiger Verwirrung in Unterschwaningen und starb am 4. Februar 1784. Regentschaft und Nachfolge übernahm der gemeinsame Sohn Christian Friedrich Carl Alexander.

Ansbacher Residenz Die Residenzstadt „Onolzbach“, wie Ansbach in amtlichen Schriftstücken des 18. Jahrhunderts genannt wurde, zeigt sich heute noch größtenteils so, wie sie zur Zeit Carl Wilhelm Friedrichs ausgesehen hat. Beeindruckend sind die ehemalige Hofkirche St. Gumbertus, das Herrieder Tor, die Markgräfliche Residenz und der Hofgarten. Dieser wurde unter Markgräfin Christiane Charlotte zu einer französischen Gartenanlage umgestaltet und ihr Hofbaumeister Karl Friedrich von Zocha errichtete die Orangerie nach französischen Vorbildern: die Südseite nach dem Grand Trianon in Versailles und die Nordseite nach den Kolonnaden des Louvre in Paris.

Mit den Ansbacher Rokoko-Festspielen bewahrt die einstige Hohenzollernresidenz ihr markgräfliches Erbe. Alljährlich lässt der Heimatverein Ansbach die Zeit des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach mit höfischem Treiben vor der imposanten Kulisse der Orangerie im Hofgarten wieder lebendig werden. Galanterie und ein Hauch von Puder und Parfüm verleihen dem Geschehen einen einmaligen Charakter.